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Erfahrungen und persönliche Eindrücke
Porträts unserer Absolventen 2018
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Zweiter Zwischenstopp am TA Bildungszentrum

C Industrie & HandwerkK Juni 2018
Kurzporträt
Name:
Alessandro Melillo
Alter:
23
Wohnort:
Pforzheim
Erlernter Beruf:
Industriemechaniker
Berufstätigkeit:
Servicetechniker
Arbeitgeber:
Haulick Roos GmbH
Aufstiegsziel:
Es ist erst ein paar Stunden her, da saß Alessandro Melillo noch im Lehrgang. Stellte im Abschlusstest das neu Erlernte unter Beweis, feierte das Zertifikat als Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten IHK. Jetzt reist der Absolvent des TA Bildungszentrums mit der neuen Zusatzqualifikation im Gepäck in die Normandie. Ein Kunde im Norden Frankreichs wartet bereits auf den Servicetechniker aus der Pfalz, der in seinem 24. Lebensjahr schon in unzähligen Ländern gearbeitet hat und seit dem Abschluss Industriemeister Metall IHK eine begehrte Fachkraft, aber auch eine Führungspersönlichkeit geworden ist.
Der Meisterbrief genießt überall einen hohen Stellenwert, hat Alessandro festgestellt. Seit dem Abschluss habe sich nicht nur sein Gehalt verdoppelt, die Verhandlungsposition sei auch eine ganz andere. „Geschäftspartner nehmen mich anders wahr als früher.“
Alessandro kommt im Alter von zwei Jahren mit seinen Eltern von Italien nach Deutschland. Die Familie zieht nach Obernkirchen, einer Wiege der Glasindustrie in Niedersachsen. Nach dem Schulabschluss vor acht Jahren erlernt Alessandro das Handwerk des Industriemechanikers beim Glashersteller Ardagh Group. Er nutzt die Chance, anschließend in die Produktionsstätte im rheinland-pfälzischen Germersheim zu wechseln. In der Folge häuft er Überstunden an. Denn schon jetzt steht sein nächstes Ziel fest: Er will Industriemeister werden, „weil der Titel auf dem Markt gefragt ist“. Der Meister vereint Praxis und Theorie, jeder wisse etwas damit anzufangen. „Meister zu sein ist ein Statement.“

Meister zu sein
ist ein Statement.

Wer einmal in Lohn und Brot ist, der verzichte ungern auf sein Einkommen, hat Alessandro festgestellt. Er wird auf das TA Bildungszentrum aufmerksam. Bei diesem Lehrgang hat er bei voller Lohnfortzahlung nur 16 Wochen zu überbrücken, zwei davon sind Bildungsurlaub. Und vor Ort stellt er fest, dass die Aufstiegsfortbildung nicht nur schnell, sondern auch hochwertig ist. „Meine Erfahrungen hier sind sehr, sehr gut.“ Die Dozenten wären top. „Was die uns in der kurzen Zeit beigebracht haben, war wirklich heftig.“ Mit Lob spart der Absolvent auch nicht an seinen Kommilitonen, mit denen er zusammen gelernt hat, und an den TA-Mitarbeitern. Die hatten beispielsweise bei den Anträgen fürs Aufstiegs-BAföG geholfen. „Mit der Förderung kostete mich der Lehrgang unterm Strich rund 1800 Euro – das amortisierte sich richtig schnell.“
Für Alessandro sind es weniger die fachlichen Inhalte, die ihn zu dieser Zeit interessieren. Er erwirbt vor allem neue Kenntnisse in Personalführung, Management, Qualitätsprozessen und Audits. „Wir haben gelernt, wie ein Betrieb überhaupt funktioniert.“ Als die Prüfungen gleich allesamt im ersten Anlauf klappen, genießt der Absolvent „das gute Gefühl, den Meisterbrief in der Hand zu halten“. Mit gewisser Genugtuung zeigt er jenen Kollegen das Zeugnis, die überzeugt waren, diese Weiterbildung müsse zwangsläufig zwei Jahre dauern. „Alle haben gestaunt und gratuliert“, erinnert sich der 23-jährige schmunzelnd.

Gute Materialien, super Gemeinschaft

Seitdem ist in kurzer Zeit viel passiert: Weil Alessandro aus einer exotischen Branche kommt und dann diese Qualifikation mitbringt, nehmen ihn andere Firmen mit Kusshand. Als Servicetechniker ist er heute bei Haulick Roos angestellt, einem Hersteller und Vertreiber von schweren Präzisionspressen für Automobilkonzerne, Medizintechnik, Telekommunikation und zahlreiche weitere Branchen. Den Firmensitz in Pforzheim sieht Alessandro jedoch selten: Stattdessen besucht er Kunden in China, Russland, den USA und unzähligen weiteren Ländern. Zugute kommt ihm, dass er drei Sprachen fließend beherrscht und trotz seines jungen Alters viel Berufserfahrung gesammelt hat. „Als Servicetechniker lernt man nie aus, man sieht so viele andere Betriebe, andere Leute, man reist viel in der Welt umher. Das macht mir sehr viel Spaß.“
Doch Alessandro steckt sich neue Ziele und sucht gemeinsam mit seinem Arbeitgeber eine neue geeignete Qualifikation. Die Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten IHK drängt sich ihm förmlich auf. „Dabei wird man auf den Stand gebracht, einfache Fehler an Maschinen selbst zu beheben. Kunden und Arbeitgeber sparen sich so viel Geld.“ Sich erneut für das TA Bildungszentrum zu entscheiden, war einfach, sagt er: „Ich hatte einfach sehr gute Erfahrungen gemacht.“

Methodisches Vorgehen – wie in der Praxis

Besonders interessant erscheint ihm, dass im Lehrgang Teilnehmer aus ganz unterschiedlichen Branchen zusammenkommen. „Kontakte sind heutzutage ohnehin das Wichtigste.“ Er vertieft die Theorie und wendet sie in praktischen Übungen an. „Das hat ein Schlosser oder Industriemechaniker so in seiner Ausbildung nicht.“ Mit dem Zertifikat ist er zukünftig nicht zwangsläufig auf die Mithilfe eines Elektrikers angewiesen – sehr zu Freude seines Unternehmens und dessen Kunden.
Schon jetzt liebäugelt Alessandro Melillo mit dem nächsten Ziel: dem Technischen Betriebswirt IHK, der Top-Qualifikation, die noch auf den Meister aufbaut. „Ich finde, ich habe den richtigen Weg gewählt und würde ihn wieder so einschlagen mit Ausbildung, Weiterbildung und Zusatzqualifikation. Ich komme aus der Praxis – und das wollen die Firmen sehen.“
 
TA-Absolvent Alessandro Melillo im Lehrgang.
Alessandro Melillo absolviert den Lehrgang Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten IHK. Es ist nach dem Geprüften Industriemeister Metall seine zweite Weiterbildung an der Akademie.