Fachwissen für den Berufsalltag gewonnen
C Industrie & HandwerkK Januar 2016
C Industrie & HandwerkK Januar 2016
Kurzporträt
Name:
Heinrich Pietrucha
Alter:
39
Wohnort:
Rietberg
Arbeitgeber:
TVI GmbH
Aufstiegsziel:
Auch ein Profi lernt nie aus: Heinrich Pietrucha hat zwischen Anlagenbau und Werkzeugherstellung schon zahlreiche berufliche Stationen absolviert. Jetzt arbeitet der 39-Jährige als Servicetechniker im Maschinenbau. Die Weiterbildung zur Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten IHK am TA Bildungszentrum eröffnet ihm weitere Perspektiven – und das freut auch seinen Chef.
„Für mich persönlich war entscheidend, mir eine vernünftige Grundlage im Bereich der Elektrik zu schaffen, um für mich Sicherheit zu gewinnen.“ Seine Intention: An der Maschine nicht nur auf Anweisung zu handeln, sondern nachvollziehen zu können, was zu tun ist. „Ohne erweiterte Fachkenntnisse bekommt man Schwierigkeiten.“ Da der Maschinenbau sich immer mehr in Richtung Elektronik und Elektrik entwickle, benötige er dieses Know-how auch draußen beim Kunden – nicht zuletzt aus versicherungstechnischen Gründen.
Von der Steckdose bis zum Motor
Als der Entschluss zur Teilnahme an einer Elektrofachkraft-Schulung feststand, verglich Pietrucha mehrere Akademien und zog den Elektromeister seines Unternehmens dafür zurate. Der empfahl ihm das TA Bildungszentrum in Hameln. „Die Lehrgangsinhalte seien wesentlich breiter aufgestellt als bei anderen Anbietern“ – eine Feststellung, die sich für den Mann aus Rietberg in Nordrhein-Westfalen vor Ort schnell bestätigte. Der zweiwöchige Vollzeitkurs sei umfassend, weitreichend, „plakativ gesagt von der Steckdose bis zum Anschließen von Elektromotoren bei Maschinen. Und das ist halt das Entscheidende“.
„ Die Atmosphäre passte – das war sehr ergiebig. “
Die Elektrotechnik interessierte den 39-Jährigen besonders. Wie werden Steuerschaltungen durchgemessen, wie der Leistungsstrom bestimmt? Einblicke gewann er auch in die Installationstechnik. „Das ist schon facettenreich.“ Verbunden war die Weiterbildung auch mit der Erwartungshaltung an ihn selbst, sagt er. „Kann ich so viele Jahre nach meinem Abschluss noch lernen?“ Er konnte. Nach den ersten zwei Tagen war er – mitgezogen durch die motivierte Gruppe – voll drin. Denn das „Drumherum“ habe harmoniert: „Die Atmosphäre passte, das war sehr ergiebig.“ Beeindruckend fand der Techniker die Art und Weise des Unterrichts, dass die Dozenten sowohl Theorie als auch Praxis beherrschen und ihr Wissen anschaulich vermitteln. „Wir Menschen denken sehr bildlich; im Nachhinein zu sehen was erklärt wurde, ist wesentlich einprägsamer, als es nur zu hören."
Das Erlernte, ist Heinrich Pietrucha überzeugt, wird er direkt mitnehmen und im Beruf anwenden können. Er selbst profitiert mit seiner erweiterten Qualifikation, aber auch die Firma gewinnt. Die gesetzlichen Bestimmungen (DGUV Vorschrift 3/BGV A3) schreiben vor, dass bestimmte elektrotechnische Aufgaben nur von Fachleuten ausgeübt werden dürfen. Bei Pietruchas Arbeitgeber, der TVI GmbH, die Maschinen für die Portionierung von Fleisch herstellt, kann zukünftig auf den Einsatz von Fremdfirmen bei Routineaufgaben verzichtet werden. Auch für den Elektromeister bedeute dies eine Entlastung – schließlich müsse er nicht für jede Kleinigkeit gerufen werden. Geplant seien darüber hinaus Folgeschulungen im Betrieb.
Eigene Stärken voll eingebracht
In Heinrich Pietruchas Lebenslauf stehen bereits vielseitige berufliche Stationen: Der gelernte Konstruktionsmechaniker in der Fachrichtung Ausrüstungstechnik startete mit einer Lehre zum Bauschlosser in einer Industrieanlagenfirma, war später auf Montage (Silobau, Förderbänder, Lagerung und Schüttgut), stellte Werkzeuge und Spannzangen her, stieg dann in die Automobilbranche ein. Bei der TVI GmbH nimmt er Maschinen in Betrieb und kümmert sich um den Service und die Wartung direkt beim Kunden sowie um die Mitarbeiterschulung der Maschinenbediener. Sein Motto habe ihn ständig begleitet: „Erkenne deine eigenen Stärken und deine Schwächen – und dann bringe deine Stärken voll ein.“
Heinrich Pietrucha (39) hat die Weiterbildung zur Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten IHK erfolgreich absolviert.