Aufstieg nach 33 Jahren Berufserfahrung
C Industrie & HandwerkK August 2019
Kurzporträt Name:
Markus Bartholomä
Alter:
48
Wohnort:
Ludwigshafen
Erlernter Beruf:
Rohrinstallateur
Berufstätigkeit:
Instandhaltungsmeister
Arbeitgeber:
BASF SE
Aufstiegsziel:
Nach mehr als drei Jahrzehnten Berufserfahrung hat er jetzt seine Karriere entscheidend vorangebracht: BASF-Mitarbeiter Markus Bartholomä absolvierte den Industriemeister Metall IHK am TA Bildungszentrum. Die Zeit hat ihn geprägt und beruflich unmittelbar vorangebracht: „Die Weiterqualifizierung war ein Sprungbrett für mich.“
Mitte der 1980er-Jahre beginnt Markus seine Lehre zum Rohrinstallateur beim Chemiekonzern BASF. Für den Jugendlichen eröffnet sich eine Welt, die er bisher nur von Erzählungen seines Vaters und seines Opas kennt – auch sie arbeiteten im Werk in Ludwigshafen am Rhein. 50.000 Menschen sind zu diesem Zeitpunkt dort beschäftigt.
Die Dimensionen überwältigen ihn zunächst. Auf einer Fläche von rund zehn Quadratkilometern gilt das Werk in Ludwigshafen als das größte zusammenhängende Chemieareal der Welt. 2000 Gebäude stehen heute dort, rund 200 Produktionsanlagen, über 106 Kilometer Straße sind verlegt, die doppelte Länge an Schienen und 2850 Kilometer Rohrleitungen – das entspricht mehr als der dreifachen Länge vom nördlichsten Punkt in Deutschland bis zum südlichsten.
Das Ziel: Endlich ein Team leiten
Es dauert ein bisschen, bis Markus Gefallen an seiner Tätigkeit findet. Erst in der Feinchemie, dann im Bereich Lebensmittelchemie beschäftigt, wächst er beständig mit den Aufgaben in seiner Berufsausbildung. Nach dem Abschluss ist er dann knapp dreißig Jahre als Facharbeiter in der Verfahrenstechnik tätig. „Ich war schon immer ein Teamplayer und es war mir wichtig, auch Personal führen zu können.“ Um dieses Ziel zu erreichen und die fachlichen Qualifikationen zu erlangen, strebte er den Abschluss einer Meisterqualifizierung an.
„ Die Kommilitonen haben mich super unterstützt. “
Die BASF SE arbeitet seit vielen Jahren eng mit dem TA Bildungszentrum in Hameln zusammen und füllt zeitweise ganze Klassen an der Akademie. „Das TA Bildungszentrum bietet uns auf sehr hohem Niveau die Möglichkeit, in kürzester Zeit Meister und Techniker ausbilden zu lassen“, sagt Dr. Harald Lippenberger, der als Personalchef des Bereiches European Site & Verbund Management am Standort Ludwigshafen mehrere tausend Mitarbeiter betreut. Und so wird das intensive Praxis-Studium auch Markus Bartholomä angeboten. Der macht mit. Und vieles verändert sich. „Das ging alles besonders schnell in der Phase“, sagt der Absolvent rückblickend.
Die Erfahrung: Neue spannende Erkenntnisse
Nach so langer schulischer Abstinenz fiel dem 48-Jährigen der Einstieg in die Vollzeit-Weiterbildung zunächst nicht leicht. „Doch die Kommilitonen haben mich super unterstützt.“ Die Gruppe habe sich sehr gut verstanden, zusammen gelernt, neue Freundschaften wurden geschlossen. Spannend sei der Austausch zwischen Angestellten unterschiedlicher industrieller Betriebe gewesen: „Ich habe viele Sachen gehört, die mir ganz neu waren.“
Besonders das Fach Zusammenarbeit im Betrieb (ZiB) war für ihn von entscheidender Bedeutung – es ging um Führung, Kommunikation, Umgang mit Kollegen und Problemstellungen. „Die Dozenten waren zum größten Teil sehr gut, jederzeit ansprechbar für unsere Anliegen.“ Auch die Vermittlung der Inhalte durch blockweise Strukturierung habe zum Lernerfolg beigetragen. Der Ludwigshafener lobt zudem die Organisation am TA Bildungszentrum. „Uns wurden auch nach dem Unterricht Räume und Technik zur Verfügung gestellt, so konnten wir wirklich gut arbeiten.“
Der Lohn: Direkt die Meisterstelle angetreten
Die 16 Wochen vergehen für ihn wie im Flug. Auch die Prüfungen vor der Industrie- und Handelskammer lässt Markus erfolgreich hinter sich. Und das Beste: „Direkt nach meiner Rückkehr habe ich eine Meisterstelle bekommen.“ Als Instandhaltungsmeister in der Isophytol-Fabrik hat Markus Bartholomä heute ein Team mit sechs Mitarbeitern, koordiniert eigenes und fremdes Personal und setzt technische Instandhaltungsarbeiten um. Ein besonderes Anliegen ist dem zweifachen Familienvater die Betreuung seiner Auszubildenden. „Ich gebe mein Wissen gerne weiter.“ Schließlich weiß er selbst noch genau, wie es war, damals vor 33 Jahren, als Berufsneuling in der BASF.
Markus Bartholomä hat sich mit der Aufstiegsfortbildung zum Industriemeister Metall IHK den Wunsch von mehr Personalverantwortung bei der BASF erfüllt.
