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Erfahrungen und persönliche Eindrücke
Porträts unserer Absolventen 2018
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Mit eisernem Willen in Bildung investiert

C Industrie & HandwerkK Mai 2018
Robin Hamann Kurzporträt
Name:
Robin Hamann
Alter:
25
Wohnort:
Blomberg
Erlernter Beruf:
Werkzeugmechaniker
Arbeitgeber:
Phoenix Contact GmbH & Co. KG
Aufstiegsziel:
Mit gerade einmal 16 Jahren war Robin Hamann bereits bewusst, dass er mehr erreichen will. Mehr als ihm sein Schulabschluss allein ermöglichen würde, mehr als seine Berufsausbildung ihm bieten konnte. Neun Jahre später absolviert er jetzt den höchstmöglichen Weiterbildungsabschluss Technischer Betriebswirt IHK – parallel zur Schichtarbeit. Robin Hamann ist überzeugt, dass sich sein Einsatz gelohnt hat.
Seine erste Zusatzqualifikation beginnt schon während der Lehre zum Feinwerkmechaniker und dauert eineinhalb Jahre. Robin wird zum „Europaassistenten im Handwerk“, fährt dafür einmal in der Woche die 50 Kilometer von Blomberg nach Bielefeld und macht ein vierwöchiges Praktikum bei Phoenix Contact in Polen – die erste Berührung mit seinem heutigen Arbeitgeber. „Die wollten mir am liebsten gleich einen Vertrag anbieten“, erinnert er sich. Nach der Ausbildung übernimmt ihn aber erstmal sein Lehrbetrieb.
Als Robin den Gesellenbrief in der Tasche hat, wird gerade die Wehrpflicht ausgesetzt. „Die Zeit habe ich in meine Weiterbildung investiert.“ Warum? Die Frage stellt sich ihm eigentlich nicht. „Viele Altgesellen haben mir gesagt, dass sie es bedauern, nicht mehr aus sich gemacht zu haben.“ Vom TA Bildungszentrum hat er viel Gutes gehört, darum meldet er sich in Hameln an: erst zum Ausbilderschein in Vollzeit und dann zum Industriemeister Metall IHK in Abendform.
„Während der Weiterbildung hat sich herausgestellt, dass mir das Betriebswirtschaftliche gefällt und Spaß macht – das hatte ich in der Berufsausbildung alles nicht.“ Für Robin hat eine intensive Zeit aus Arbeiten und Lernen begonnen, in der er auf vieles im Privatleben verzichtet. „Wenn man sich reinkniet, dann kriegt man aber alles hin.“ Neben seiner eigenen Motivation helfen der gute Zusammenhalt in der Klasse, der fachliche und persönliche Austausch der Kommilitonen, die Dozenten. Eines wird dem jungen Mann aus Ostwestfalen-Lippe nach und nach deutlich: In seinem kleinen Betrieb wird es keine passende Stelle für seine Qualifikation und Ambitionen geben. „Also habe ich mich nach einem Arbeitgeber umgesehen, bei dem es Aufstiegsmöglichkeiten gibt.“ Die erste Wahl war dafür Phoenix Contact.

Wenn man sich reinkniet, dann kriegt man alles hin.

Das global agierende Unternehmen wächst seit Jahren und hat jüngst erneut positive Schlagzeilen geschrieben: Im Jahr 2017 erwirtschaftete die Elektrotechnik-Unternehmensgruppe einen Umsatz von 2,2 Milliarden Euro. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Robin Hamanns Heimatstadt Blomberg zählt mit 16.500 Mitarbeitern zu den Global Playern seiner Branche. Robin bekommt eine Stelle als Einrichter für die Klemmhülsenproduktion. Später wird er ins Dreischicht-System eingeteilt und hat Arbeitszeiten, die mit einer Weiterbildung schwer zu vereinbaren sind. Sollte man meinen.

Persönlicher Unterricht statt anonymer Bürokratie

Robin glaubt zu jenem Zeitpunkt, die Lösung in einem Fernstudium gefunden zu haben. „Denn dass ich weitermachen wollte, stand für mich fest. Der Meister ist zwar ein gutes Fundament, aber davon gibt es viele.“ Nach einem halben Jahr bricht er das Fernstudium entnervt ab. „Das war schlecht organisiert, unpersönlich, langsam.“ Was fehlte, war vor allem jener Austausch unter Menschen vom Fach, wie er ihn beim Meisterkurs am TA Bildungszentrum kennen und schätzen gelernt hatte. „Die Entscheidung, mich wieder an der TA anzumelden, ist mir nicht schwergefallen.“ Und so beginnt er allen Arbeitszeiten zum Trotz den Technischen Betriebswirt IHK wieder als berufsbegleitenden Lehrgang im Präsenzunterricht.
„Der TBW gibt einem einen noch tieferen Einblick. Es macht Spaß, wenn sich das Wissen erweitert und man die Hintergründe versteht.“ Heute hat der 25-Jährige alle Prüfungen hinter sich gelassen, nach der abschließenden Projektarbeit wird er bald den höchsten deutschen Weiterbildungsabschluss auf Master-Niveau vorweisen können. „Es ist in dieser Zeit einiges auf der Strecke geblieben, aber man darf da nicht den Kopf einziehen“, sagt der Absolvent. Dieser Weg, so steinig und beschwerlich er auch gewesen ist – Robin Hamann würde ihn wieder einschlagen. „Es ist schließlich meine Bildung und meine Zukunft, in die ich investiere.“
 
Robin Hamann von Phoenix Contact hat seine Weiterbildungen am TA Bildungszentrum absolviert.
Robin Hamann von Phoenix Contact hat seine Weiterbildungen am TA Bildungszentrum absolviert.