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Weiterbildung für Kopf und Herz

Katharina und Stefan Bolz haben sich am TA Bildungszentrum in Hameln kennengelernt.
C Industrie & HandwerkK Januar 2017
Stefan Bolz, Industriemeister Elektrotechnik IHK Kurzporträt
Name:
Stefan Bolz
Alter:
26
Wohnort:
Stuttgart
Erlernter Beruf:
Instandhalter
Arbeitgeber:
Porsche AG
Aufstiegsziel:
In seinem Heimatort bei Stuttgart führte Stefan Bolz ein beschauliches Dasein. Mit reichlich Vereinsaktivitäten und viel Verwandtschaft in unmittelbarer Nähe. Er arbeitete im Schichtdienst und träumte davon, eines Tages den Blaumann an den Nagel zu hängen. Als er vor vier Jahren die Entscheidung trifft, ein Praxisstudium als Industriemeister Elektrotechnik IHK am TA Bildungszentrum in Hameln aufzunehmen, ahnt er nicht, dass für ihn etwas Großartiges beginnt.
Stefan Bolz arbeitet bis dahin als Instandhalter. Beschäftigt ist er im Karosseriebau bei Porsche in Stuttgart-Zuffenhausen. Zu dieser Zeit rollt gerade eine neue 911-er-Baureihe vom Band. Richtig viel zu tun für vergleichsweise wenig Personal. „Später sagte mein Chef, dass ich meine Stunden abbauen soll – und da wollte ich natürlich etwas Sinnvolles machen.“ Wichtig war ihm eine Weiterbildung, bei der er so schnell wie möglich ans Ziel kommt. Das TA Bildungszentrum bietet diese Chance – durch das bundesweit bekannte Vollzeit-Studienmodell. „Die 16 Wochen zum Industriemeister Elektrotechnik konnte ich komplett mit Überstunden und Urlaub abdecken“, erinnert er sich. „Sonst wäre ich wahrscheinlich nie in meinem Leben nach Hameln gekommen.“ Seinen Eltern berichtet er von seiner Motivation und der Entscheidung, für den Zeitraum viele hundert Kilometer von Zuhause weg zu gehen: „Ich sagte ihnen, dass ich mich dort voll aufs Lernen konzentrieren könne.“

Eine besondere Begegnung

Eine Woche vor dem eigentlichen Meisterstudium startet dann der Vorkurs, der zur Studienvorbereitung optional in Anspruch genommen werden kann. Zusammen mit zwei weiteren Süddeutschen bereitet sich der heute 26-Jährige auf die Weiterbildung vor. „Im Lehrgang waren wir eine Vierergruppe, haben gemeinsam gelernt. Und da ging es jedes Wochenende steil bergauf.“ Denn das Nachtleben bietet dann doch einiges an Abwechslung.

Die Zeit an der TA
hat mein ganzes Leben
auf den Kopf gestellt.

Währenddessen arbeitet die 29-jährige Katharina Pape in der niedersächsischen Kurstadt Bad Nenndorf. Wenn die Sparkassen-Angestellte am Wochenende ausgeht, dann üblicherweise nach Hannover. „An einem Abend entschlossen sich meine Freundin und ich aber ganz spontan, nach Hameln zu fahren.“ Ziel war die Diskothek „Nachtschicht“. „Da war ich bestimmt schon vier oder fünf Jahre nicht mehr“, sagt die gebürtige Hamelnerin.
Es ist jener Abend, an dem sich Stefan und Katharina das erste Mal begegnen. Sie erinnert sich noch gut, wie er auf der Box tanzt. Wie die TA-Studenten feiern. Wie der Kommilitone Daniel die beiden verkuppeln will. Wie Handynummern ausgetauscht werden. „Uns wurde klar, dass das etwas Besonderes ist“, sagt Katharina. Fast bedauern er und Katharina es, dass die Weiterbildung so schnell vorüber ist.
In den kommenden Wochen verbringt Stefan viel Zeit mit Katharina. Dennoch gelingt es ihm, sich seinem Studium zu widmen. Was ihm dabei hilft, ist auch die gute Einrichtung der Akademie, sagt er. „Schulisch war es einfach top hier, sehr cool.“ In der Kürze der Zeit habe er viel Wissen für Prüfung und Beruf mitgenommen. Vor der Industrie- und Handelskammer schaffte er im Abschluss einen Notendurchschnitt von 2,0. Womöglich fehlte nur in der BWL-Prüfung etwas Konzentration: „In der Aufregung habe ich tatsächlich die letzte Seite vergessen“, sagt der Absolvent und lacht. „Immerhin hatte ich bis dahin die volle Punktzahl erreicht.“

Große Pläne für die Zukunft

Die gemeinsame Zeit in Hameln verändert letztlich alles. Sie war ihm relativ schnell nach Baden-Württemberg gefolgt und hatte dort auch ihren Traumjob in der bankeigenen Wirtschaftsprüfung gefunden. „Ich weiß nicht, ob ich diesen Schritt gewagt hätte, wenn ich Stefan nicht kennengelernt hätte.“ Auch für ihn lohnt sich die Weiterbildung voll und ganz: Acht Monate nach dem Meisterabschluss wechselt er bei Porsche in die Planung, inzwischen ist er in der Markenplanung mit seinem Team für alle Karosseriebauten unternehmensweit zuständig. Stefan hat dort eine Stelle inne, die in der Regel nur Ingenieure nach einem Vollstudium erhalten. Zweieinhalb Jahre nach ihrem ersten Treffen heiraten Katharina und Stefan. „Privat und beruflich hat die Zeit an der TA mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt“, sagt er.
Gerne denken beide an Hameln zurück, an ihr Kennenlernen und alles, was darauffolgte. Ohne Stefans Entschluss zur Weiterbildung am TA Bildungszentrum wäre so vieles nicht passiert. „Es war eine geile Schulzeit, bei der auch echte Freundschaften entstanden sind“, sagt er. Zusammen mit Katharina will Stefan bald ein Haus bauen. Und wenn in diesem Jahr die kirchliche Trauung ansteht, erinnern sich die beiden erneut zurück: Schließlich hat Stefan seinen Kommilitonen Daniel zum Trauzeugen gemacht.
 
Stefan Bolz hat durch seine Weiterbildung Karriere gemacht – und die Liebe seines Lebens gefunden.
Stefan Bolz hat durch seine Weiterbildung Karriere gemacht – und mit Katharina die Liebe seines Lebens gefunden.