Für eine Tradition mit großer Zukunft

Es ist eine traditionsreiche Arbeit, in die Yannick Strebost hineingewachsen ist. Gerber werden in Deutschland nur noch selten ausgebildet. Wohl auch, weil der Beruf mit harter körperlicher Arbeit verbunden ist und viel in Billiglohnländern produziert wird. Gleichwohl hat der Beruf Zukunft, er bietet große Karrierechancen: Das Familienunternehmen HELLER-LEDER setzt auf moderne und nachhaltige Methoden, um aus einem Abfallprodukt der Fleischindustrie einen edlen Rohstoff für Bekleidung, Möbel und Autos made in Germany herzustellen. Yannick Strebost hat nach seiner Weiterbildung zum Technischen Fachwirt IHK jedenfalls beste Zukunftsaussichten in einer spannenden Branche.

„Das Schöne ist, dass man sich jeden Tag neuen Herausforderungen stellt“, sagt der 24-Jährige, dessen Vater geschäftsführender Gesellschafter bei HELLER-LEDER ist. Von Beruf Sohn ist Yannick deswegen allerdings keinesfalls: Er ist vielmehr ständig im Betrieb unterwegs, teilt sich ein kleines, ziemlich vollgestelltes Büro mit einem Kollegen, packt als Assistent der Produktionsleitung überall kräftig mit an. Er hält Kontakt mit den Mitarbeitern und kümmert sich, wenn der komplexe Prozess irgendwo hakt. Das Leder wird in mehr als 20 Schritten gegerbt, unter möglichst geringem Einsatz von Chemie und Wasser. Die Mühen lohnen sich: Das Unternehmen ist mehrfach für seine Umweltfreundlichkeit und Nachhaltig prämiert.

Yannick hat seine Ausbildung – inzwischen heißt die Fachkraft für Lederherstellung und Gerbereitechnik – vor zwei Jahren beendet. Zeit für die nächsten Karriereschritte. „Ein klassisches Studium würde für mich zu lange dauern“, sagt er. Auch ist keine Zeit, sich mit einer Weiterbildung länger aus dem Tagesgeschäft zurückzuziehen. Die Alternative lag auf der Hand: wie viele Kollegen von HELLER-LEDER zuvor eine Weiterbildung am TA Bildungszentrum in Hameln zu absolvieren. Ideal sei für ihn der Technische Fachwirt – die Kombination aus fachlicher und kaufmännischer Expertise. An der TA dauert der Lehrgang in Vollzeit nur 16 Wochen. Er bereitet auf einen öffentlich-rechtlichen Abschluss auf Bachelor-Niveau (DQR 6) vor. Der Technische Fachwirt besteht aus einem technischen Teil (u.a. Werkstoffkunde, Fertigungstechnik), einem wirtschaftlichen Bereich mit BWL und VWL, Recht und Steuern, sowie dem handlungsspezifischen Modul, das Prozesssteuerung, Mitarbeiterführung und Managementtools beinhaltet.

„Es ist eine sehr schöne Erfahrung, meine Weiterbildung am TA Bildungszentrum zu machen“, sagt Yannick, „einfach weil man als Gruppe zusammen lernt und eine Gemeinschaft bildet, sich unterstützt“. Da die Dozenten den Stoff sehr zielorientiert beibringen würden, könne man in dieser kurzen Zeit wirklich viel Wissen für die Prüfung und den Beruf gewinnen.